Hierzu ausnahmsweise ein Barth-Zitat! In seiner Schrift „Das Bekenntnis der Reformation und unser Bekennen“ hat Karl Barth die Frage aufgeworfen:


„Meinten und meinen wir wirklich in der Freiheit des Heiligen Geistes ebensogut ohne Helvetische Konfession, ohne Apostolikum und Heidelberger

auszukommen, oder trieben und treiben hier nicht mindestens auch einige andere, sehr viel banalere Freiheiten ihr Wesen in einer Weise, die jedenfalls vom Glauben aus und unter den Bestimmungen des Bekenntnisses keineswegs zu verantworten ist? Warum hat sich die Freiheit, in der man die alten Bekenntnisse beseitigt, nicht als die Freiheit des Heiligen Geistes darin erwiesen, daß man genug Erkenntnis, Entschlußkraft und Mut hatte, ein neues, im Sinne der neuzeitlichen Bekenner selbst besseres Bekenntnis auf den Plan zu stellen? Langte der Glaube, die angeblich neue christliche Einsicht, von der man damals so viel sprach, gerade nur zum Abschaffen, zum Übergang in die Unbestimmtheit, nicht aber zu einer neuen Klarheit und Bestimmtheit? Es war offensichtlich eine geistliche Not, in die unsere Kirchen gerieten und in der sie sich noch befinden.“

Zitiert nach: Blanke, Fritz; Leuschner, Immanuel: Heinrich Bullinger. Vater der reformierten Kirche, Zürich 1990, S. 263 (Hervorh. wie bei Blanke).

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